Freuen Sie sich auf RICCARDO RAPS!
105 Minuten - seine SOLOSHOW können Sie
in dieser Rubrik als Film sehen.
Ein roter Faden, der sich durch eine Geschichte zieht, ist selten eine gerade Linie. Anfang und Ende dieses Fadens liegen oft im Dunkel.
Für den Weiler Poetry-Slammer Riccardo Raps ist das Schreiben daher zugleich Detektivarbeit in der eigenen Biografie und Spurensicherung in der Gegenwart.
Von den ersten Kurzgeschichten in der Grundschule über Gedichte für Lesebühnen bis hin zu Slam-Texten, Essays und Kurzromanen lässt der 1989 in Lörrach geborene Kaffeeenthusiast keine Gelegenheit aus, die Realität in Schriftform zu bannen. Dabei nimmt er altbekannte Motive auf, interpretiert sie neu – etwa die Fußgängerzonenatmosphäre im Grimmschen Märchenwald, wo alle Figuren aufeinandertreffen – oder erprobt sprachliche Experimente wie andauernde Alliterationen oder Cut-up-Texte.
Grenzen im Schreiben sind für ihn dazu da, überwunden zu werden.
Der Lakritzliebhaber, der bis heute konsequent von Hand schreibt, empfindet eine diebische Freude daran, doppeldeutigen Witz in seine Texte einzubauen – Nuancen, die sich nur Eingeweihten erschließen.
In seinem Soloprogramm „Lücken im Lebenslauf“ zeigt der Liebhaber alter Schreibmaschinen, welche Geschichten in diesen Lücken schlummern – und warum gerade sie für unsere Biografien so bedeutsam sind.
Ganz nach seinem Motto:
„Vor allem in den vermeintlichen Lücken im Lebenslauf leuchtet der persönliche rote Faden am hellsten.“


